FUNDUS Werkschau Halle J 2007

ThyssenKrupp Steel Europe AG, Duisburg-Beeckerwerth

FUNDUS Werkschau

Die Künstlerin Romi Fischer – aufgewachsen in der inspirierenden Umgebung einer Kunst-Schlosserei, vertraut mit den Brandgerüchen der Esse, der der Vater das glühende Eisen entnimmt, um es mit rhythmischen Schlägen in die gewollte Form zu bringen. Mir fielen bei den Erzählungen der Künstlerin sofort die herrlichen Klänge ein, mit denen Richard Wagner im Siegfried die Reparatur des zerbrochenen Schwertes Notung musikalisch illustriert. Ja, tief drangen die fröhlichen metallischen Klänge hinein in die Seele der heranwachsenden Künstlerin und verknüpften sich dort mit der Anschauung dessen, was unter den Händen des Vaters entstand, zu einem virtuellen Gesamtkunstwerk, das zu neuen Verwirklichungen rief. Sie entwickelte auf diese Weise ein Gefühl für Eisen. Und darum hat es im Rückblick durchaus den Charakter einer Notwendigkeit, dass sich sozusagen die magnetische Kraft, die von der Stadt Duisburg ausging, die schon seit über einem Jahrhundert von der Stahlproduktion lebt, sich gegen zwischenzeitlich ganz anders geartete Tendenzen in der künstlerischen Entwicklung Romi Fischers durchsetzte. Mit den ersten Ausstellungen in der Stahlmetropole am Westrand des Ruhrgebiets gelang es ihr, die Aufmerksamkeit und das Interesse der ansässigen Stahlfirmen an ihrer Kunst zu erwecken. Neben großzügiger finanzieller und praktischer Unterstützung von Einzelprojekten gewährt ihr die Firma Thyssen-Krupp-Stahl ständige Ausstellungsräume, die jetzt den Rahmen für eine eindrucksvolle Werkschau der Künstlerin bilden.

Dr. Thomas Herwig, Tuscaloosa